Der erste deutsche Nationalpark, der Nationalpark Bayerischer Wald – zwischen Lusen und Rachel gelegen -wurde im Jahr 1970 gegründet und feiert heuer sein 50 jähriges Bestehen.
Dieses halbe Jahrhundert Nationalparkgeschichte war geprägt von Widerständen, Rückschlägen und Erfolgen. Die Grundidee bei der Gründung des Nationalparks Bayerischer Wald, die bis heute Bestand hat, war „die Natur Natur sein lassen“. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten sich im Nationalpark über die Geschichte des Parks zu informieren (z.B. das Hans-Eisenmann-Haus), außerdem wurden für das 50 jährige Bestehen des Nationalparks einige interessante Filme produziert. Einfach mal bei Youtube nachschauen.

Ich selbst fahre seit rund 15 Jahren zum Fotografieren in den Nationalpark Bayerischer Wald, meist nach Neuschönau. Neuschönau bietet gute Übernachtungsmöglichkeiten und liegt direkt am Eingang des Tier-Freigeländes Lusen. Das Tier-Freigelände mit seinen meist recht großen Gehegen ist bei Urlaubern und Naturfotografen gleichermaßen beliebt.
Die Anlage ist mit über 200 Hektar sehr weitläufig (ca. 7km Rundweg), d.h. man sollte zum Fotografieren etwas Zeit mitbringen. Aus meiner Erfahrung sind 1-2 Übernachtungen sehr sinnvoll, da man dann genügend Zeit hat, um die verschiedenen Tierarten ausführlich anzuschauen. Die Gehege sind in die Landschaft integriert, d.h. die Tiere haben gute Rückzugsmöglichkeiten und sind in den Landschaftsgehegen gleichzeitig sehr fotogen. Für die einzelnen Tierfreigehege braucht man etwas Zeit, da sich die Tiere – anders, als in einem Zoo – nicht immer gleich zeigen. Aus meiner Sicht macht das aber auch das Tierfreigehe Lusen im Bayerischen Wald aus. Oft schon habe ich Besucher beim zügigen Vorbeigehen sagen hören „…hier sind ja gar keine Tiere“. Einige Besucher sprechen dann die anwesenden Fotografen mit den „großen Fotoapparaten“ an, und fragen, ob und was man denn hier schon fotografiert hätte, daraus resultieren dann nette Gespräche und der Blick auf das Kameradisplay. Für mich ist es eine Location für die man Zeit mitbringen sollte, dann wird man aber immer mit schönen Aufnahmen und einem entspannten Tag belohnt. Und ist das Wetter mal wirklich schlecht oder der Hunger groß, dann gibt es in der näheren Umgebung gute Einkehrmöglichkeiten. Mein persönlicher kulinarischer Favorit ist der Gasthof Euler in Neuschönau. Gut gestärkt kann man ja im Anschluss seine Fototour fortsetzen. Für das Tierfreigelände zahlt man keinen Eintritt, nur moderate Parkplatzgebühren. Parkplätze gibt es im übrigen rund um das Gelände, d.h. zwischen Altschönau und Neuschönau. Wenn man etwas länger bleibt, bietet es sich an, unterschiedliche Parkplätze anzusteuern, um so kurze Wege zu den gewünschten Tiergehegen zu haben.
Aus meiner Sicht lohnt sich jede Jahreszeit für einen Ausflug, wobei ich sehr gerne die Winterzeit nutze, denn dann ist man fast alleine unterwegs.

Luchse, Wildschweine, Elche, Habichtskäuze, Wölfe, Wisente, Fischotter, Bären oder Auerhühner. Im Tier-Freigelände sind rund 40 Säugetier- und Vogelarten zu beobachten.

Hier ein kleiner Auszug von Bildern, die ich in den letzten Jahren dort gemacht habe.

 

Die Bären sind sicherlich ein Highlight im Tierfreigehege Lusen. 

Manchmal klettern sie auch auf Bäume.

Von den Bären zu den Wildkatzen ist es nur ein „Katzensprung“.

Das Wildkatzengehege ist leider nicht sehr groß. Auch aus fotografischer Sicht ist es dann nicht ganz einfach die Wildkatzen ohne Zaun im Hintergrund abzulichten.

Bei den Wölfen wird die Rangordnung geklärt, interessant zu beobachten. 

Aktuell ist das Wolfsrudel sehr dezimiert, leider sind altersbedingt in den letzten Jahren mehrere Wölfe gestorben. Das Wolfsrudel kann nicht von außen durch „neue“ Wölfe erweitert werden, dass würden die letzten beiden Wölfe laut Nationalpark-Ranger nicht akzeptieren.

Auch im Winter lohnt sich ein Ausflug in den NP Bayerischer Wald.

Bei den Wildschweinen und dem Rotwild läuft man als Besucher direkt durch die Gehege.

Trotz des Namens hat der Schwarzstorch bei näherer Betrachtung durchaus ein buntes Gefieder.

Verspielt, flink und somit nicht leicht zu fotografieren sind die Fischotter. 

Das Luchsgehege lässt sich von zwei Plattformen einsehen, hier ist aber oft Geduld gefragt. 

Zum Fotografieren kann ich Brennweiten zwischen 300mm-600mm empfehlen. Der Einsatz von Stativen ist normalerweise erlaubt, aber zum aktuellen Zeitpunkt, zu dem ich diesen Blog-Beitrag verfasst habe, ist der Einsatz von Stativen nicht erlaubt (wegen der Covid-19 Situationen, damit es durch den Einsatz von Stativen nicht zu eng wird).

Vielleicht hat dich dieser Blog inspiriert selbst einmal das Tier-Freigehe Nationalpark Bayerischer Wald zu besuchen. Wenn du Fragen zu diesem Blogbeitrag hast, dann kannst du mich gerne über das Kontaktformular anschreiben. Bei Interesse können wir auch über eine gemeinsame Fototour in den Bayerischen Wald sprechen, auch landschaftlich hat der Nationalpark Bayerischer Wald sehr viel zu bieten.

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